Das Ende der Wissersheimer Volksschule

Im Jahr 1964 wurde mit dem Hamburger Abkommen eine Vereinbarung der Ministerpräsidenten zum allgemeinbildenden Schulwesen beschlossen. Diese sollte das Schulsystem Deutschlands vereinheitlichen.

Vereinbart wurde die Trennung von Grundschule und den weiterführenden Schulen. Der Begriff Volksschule durfte fortan nur noch für die gemeinsame Grund- und Hauptschule genutzt werden.

Gleichzeitig sollten in NRW die Gebietsreformen stattfinden. Die Entscheidung über den Schulstandort sollte also auch Vorentscheid für die späteren Verhältnisse sein.

Im Wissersheimer Gemeiderat favorisierte man früh, dass die Kinder zur Grundschule nach Gymnich sollten, da man relativ nah beisammen war und durch die Orientierung Richtung Erftstadt eine bessere Anbindung erwartete.

Auch in Nörvenich bemühte man sich Anfangs noch um die Gemeinde Wissersheim, aber nichts half. 1968 kam die Zustimmung, dass Wissersheim zur Erftstadt geht. Die Kinder sollten jedoch nicht mehr nach Gymnich, sondern nach Lechenich.

In das Schulgebäude in Wissersheim wurde zuletzt 1960 kräftig investiert. Neben anderer Bauarbeiten wurden eine Ölheizung eingebaut und der Schulplatz befestigt. Die Kinder wurden in dieser Zeit in Rath unterrichtet.

Die Investitionen und laufenden Kosten belasteten die Gemeinde Wissersheim schwer und so mussten die „hohen“ Realsteuerhebesätze bestehen bleiben:

Grundsteuer A: 150 Prozent

Grundsteuer B: 200 Prozent

Gewerbesteuer: 275 Prozent

Die Volksschule wurde schließlich 1969 geschlossen. 1970 wurde hier der Kindergarten gegründet. Seit 2005 lautet der Name des Kindergartens „Kita Kunterbunt“. In das Gebäude wurde nochmal investiert. Es folgte ein Anbau und eine umfassende energetische Sanierung.

Die Lehrerdienstwohnung im Dachgeschoss wurde nach 1969 als Asyl- und Obdachlosenunterkunft genutzt. Derzeit steht sie leer.

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