Die Familie, die Spreu vom Weizen trennt

In Wissersheim gab es wie häufig geschrieben viele Landwirte und Ackerer. Wer mal den Bauern beim Kölner Karneval gesehen hat, wird auch den Dreschflegel gesehen haben.

Damals wurde das Getreide per Hand gedroschen, also die Spreu vom Weizen getrennt. Dazu brauchte man Kraft und Zeit. Bedingt durch die harte körperliche Arbeit werden die Menschen damals viel kräftiger gewesen sein. Damals lebte man aber auch nicht so lang, weil die Einwirkung auf den Körper brachial war.

Eine wichtige Neuerung waren sogenannte Dreschmaschinen, hier wurde das, was vorher von Hand gemacht werden musste maschinell erledigt. In Wissersheim gab es nach und nach einige Dreschmaschinen. Heute zeige ich euch Bilder der Dreschmaschine von Heinrich Schauff. Der Hof befindet sich noch heute auf der Oberstraße, nämlich in der Hausnummer 36 (damals Hausnr. 2).

Der Vater Peter hatte bereits dieses Unternehmen. Es wurde um 1910 von seiner Witwe geleitet. Die Söhne Johann und Fritz führten das Unternehmen weiter und bauten es sogar aus. Dazu kam ein weiterer Standort in der Oberstraße 22 (damals Hausnr. 12/heute Partyservice Schöddert).

Neben der Lohndrescherei betrieben die Brüder auch eine Fruchthandlung und ein Fuhrunternehmen. Dies war wichtig, denn die kleinen Ackerer hatten nicht die Mittel und die Zeit ihre Frucht zum Markt, bzw. zur Müllerei zu fahren. Daher kaufte man die Frucht vor Ort auf und transportierte ihn zur Müllerei oder zum Handel. Dies war in etwa vergleichbar mit der Arbeit der Buir/Bliesheimer Agrargenossenschaft.

Mit dem Aufkommen von Mähdreschern und dem Rückgang der kleinen Landwirte reduzierte sich das Geschäftsfeld auf Fuhrunternehmen. Ein Sohn ging später nach Herrig. Schaut man dort auf ein Tor der dort Ansässigen Spedition Zander steht dort immer noch Spedition Fritz Schauff.

Bleibt gesund!

Herzliche Grüße
Carsten Vieth

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