Der Fronhof und das Ehepaar Bernhard Weidt und Anna Kindgen

Inmitten unseres Ortes steht seit jeher der Fronhof. Wann er tatsächlich erbaut wurde weiß niemand so genau.
Erstmalig erwähnt wird er wohl im Jahre 1222. In dieser Zeit gehört er zum Stift Chrysentius und Daria in Münstereifel. Geführt wurde er stets als Pachthof, bis ins Jahr 1804.

In diesem Jahr erwarb Bernhardt Weidt für 40.100 Franc den Fronhof von der französischen Domänenverwaltung.

Er war Sohn der Pächterfamilie von Mellerhöfe. Anna Kindgen war in erster Ehe verheiratet mit Johannes Simons, Pächter des Fronhofes. Die Ehe wurde 1779 geschlossen. Der Ehe entstammten zwei Kinder die jedoch bereits im Kindsalter verstarben. Anna Kindgen wurde im Jahre 1793 zur Witwe.

Ihre 2.Ehe -mit Bernhard Weidt- wurde im Jahre 1797 geschlossen.

Ein Hinweis auf das Entstehungsjahr des Haupthauses geben die eingeschlagenen Eisen im Giebel. Es findet sich die Zahl 89 sowie die Buchstaben B W und A K. Möglicherweise meint 89 1789. Da die Ehe von Weidt und Kindgen erst im Jahre 1797 geschlossen wurde, findet sich hier jedoch ein Widerspruch, wurden die Buchstabeneisen später angebracht.

Engelbert Weidt, der später unter dem Spitznamen „der ahle Fruehalfe“ bekannt wird, ist der Sohn des Ehepaares. Im Alter von 20 Jahren sterben am 15. Dezember 1820 sonderbarerweise beide Elternteile:

Als die Mutter auf dem Sterbebett liegt, eilt der Vater zum Pastor um diesen für die Sterbesakramente zu holen. Auf dem Rückweg treffen sie am Tor auf Engelbert.
Der Vater bleibt stehen und sagt zu seinem Sohn: „Engel bett dich, et jeht got für dich“ – was so viel heißen soll wie: „bete, wenn deine Mutter stirbt erbst du alles von ihr“. Nach diesem Satz bricht Bernhard Weidt zusammen.

Die Mutter stirbt um 3 Uhr am Nachmittag -der Vater am gleichen Abend gegen 7.

An Bernhard Weidt und Anna Kindgen erinnert heute die „Nuht Goddes“ auf dem alten Friedhof in Wissersheim. Sie wurde von Engelbert im Jahre 1822 errichtet. Zuerst ohne Mantelbau, dieser wurde später hinzugefügt.

Bleibt gesund!

Herzliche Grüße
Carsten Vieth

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert