Jetz‘ drieße se os zo

Bis Mitte der 80er Jahre hatte Wissersheim keine Kanalisation. Der erste Spatenstich erfolgte am 20.04.1983. Der erste Abschnitt bezog sich nur auf die Oberstraße. Diese war am 26.04.1984 kanalisiert und eine neue Schwarzdecke aufgebracht.

Die Arbeiten für die Kanalisation von Wissersheim, Rath, Pingsheim und Dorweiler und die Kläranlage Wissersheim starteten am 10.03.1986. Die Fertigstellung erfolgte bereits am 30.06.1987.

Bis in die 80er Jahre ging Regenwasser und sonstiges Brauchwasser in die Soht und musste regelmäßig von den Bewohnern gekehrt werden. Hier herrschte rege Betriebsamkeit und zwangsweise Zusammenarbeit. Kehrte jemand zu früh, kehrte der Nachbar unweigerlich, den eigenen Dreck vor die Tür des anderen.

Wie lief das bei der Toilette. In den 80ern waren Plumpsklos noch weitverbreitet. Bei Häusern wo diese bereits abgeschafft waren, gab es Sicker- bzw. Klärgruben. Führt heute Gülledüngung von Landwirten zu Ängsten bzgl. der Nitratbelastung des Grundwassers, dürften die damaligen Zustände viel viel schlimmer gewesen sein. Solche Sickergruben sind heutzutage aus Gründen des Umweltschutzes verboten.

In Wissersheim wurde die Platzierung der Kläranlage nicht gänzlich kritiklos aufgenommen. Johann Kindgen, Ende der 70er auf die mögliche Platzierung der Kläranlage bei Wissersheim angesprochen, sagte wohl: „Ich möch doch nit, dat der Driss vun dr andere Dörpe durch usr Dörp flüss“.
So ist dann vermutlich auch der Karnevalswagen auf dem ersten Bild gemeint.

Bleibt gesund

Herzliche Grüße
Carsten Vieth

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